Dr. Joachim Selle
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 22.12.2015

evangelische Fachstelle für Arbeits- und Gesundheitsschutz:
 

                                                        

 Selbstcheck vor Gefährdungsbeurteilung
" psychische Belastungen am Arbeitsplatz"



Einleitung:

Welchen psychischen Belastungen bin ich bei der Arbeit ausgesetzt und wie wirken sich diese auf meine Gesundheit aus? Dieser Fragebogen möchte Ihnen helfen, Ihre individuellen Belastungsfaktoren zu ermitteln.
Der Fragebogen erfasst mögliche psychische Belastungen am Arbeitsplatz. In den Kategorien 1 bis 24 sind Einflüsse genannt, die psychisch auf den Menschen einwirken. Da es sich um ein Kurzverfahren handelt, werden zu jeder Kategorie nur beispielhafte Belastungsmerkmale genannt, die Sie individuell ergänzen können.

Grundsätzlich ist der Begriff „Psychische Belastungen" neutral zu verstehen. Kurzfristig können sie negative Folgen haben, wie sie z. B. unter der Kategorie 25 (Belastungsfolgen) genannt sind; sie können aber je nach Häufigkeit und Intensität auch zu dauerhaften Gesundheitsstörungen führen. In richtiger Dosierung können psychische Belastungen auch positive Wirkungen entfalten.
 Der Begriff der psychischen Fehlbelastung beschreibt das Ausmaß an Belastungen, das nicht mehr durch Erholungspausen abgebaut werden kann und deshalb gesundheitsgefährdend wirkt. Je mehr Belastungsfaktoren zusammen auftreten, umso wahrscheinlicher wird eine Fehlbelastung.

An jedem Arbeitsplatz gibt es in der Regel neben Belastungen auch Einflüsse, die sich positiv auf die seelische und körperliche Gesundheit auswirken können und damit auch den Belastungen entgegen wirken. Eine Auswahl dieser positiven Einflüsse finden Sie unter der Kategorie 26 (Ressourcen).

Durchführung:
     Bitte überlegen Sie bei jeder Aussage kurz, welche Einstufung von 1 bis 5 am ehesten Ihr Erleben beschreibt. Schreiben Sie dann die zutreffende Zahl auf das freie Feld hinter die Aussage. Es geht um die Einschätzung Ihrer Arbeitsstelle.

     Ein Wert von 3 bedeutet, dass Sie die jeweilige Belastung teilweise an Ihrem Arbeitsplatz erleben. Ein Wert von 5 bedeutet, dass Sie das Vorhandensein dieser Belastung an Ihrem Arbeitsplatz deutlich bejahen.

      Bitte bearbeiten Sie diesen Fragebogen für sich allein und zügig. Für die Kategorien 1 bis 25 steht Ihnen eine Skala, die Sie auf jeder Seite wieder finden, zur Verfügung. Ab der Kategorie 26 (Ressourcen) gibt es eine neue Bewertungsskala.

      Am Ende des Fragebogens wird Ihnen gezeigt, wie Sie das Ergebnis bewerten und nutzen können.




Skala:                   
Nein gar nicht    eher nein    teils, teils    eher ja    ja genau
1    2    3    4    5




1.    Fluktuation
An meiner Arbeitsstelle gibt es Probleme wegen Personalwechsel und krankheitsbedingter Abwesenheit. ___

2.    Unsichere Informationen
An meiner Arbeitsstelle bin ich mit unsicheren Informationen konfrontiert (z.B. Gerüchten über personelle oder organisatorische Veränderungen).___

3.    Soziale Stressoren
An meiner Arbeitsstelle ist meine Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen belastet (z.B. durch Streit, schlechte Zusammenarbeit).___

An meiner Arbeitsstelle ist meine Zusammenarbeit mit der/dem Vorgesetzten belastet (z.B. durch Streit, schlechte Zusammenarbeit).___

An meiner Arbeitsstelle ist meine Zusammenarbeit mit den Klienten, Besuchern/innen, Eltern, Kindern belastet
 (z.B. durch Streit, schlechte Kooperation).___



    4.    Arbeitsumgebung/Arbeitsplatz
   An meiner Arbeitsstelle bin ich belastet durch Lärm.___

    An meiner Arbeitsstelle bin ich belastet durch schlechte Beleuchtung.___

    An meiner Arbeitsstelle bin ich belastet durch ein schlechtes Raumklima.___
    An meiner Arbeitsstelle bin ich belastet durch Geräte mit Funktionsstörungen.___
    5.    Zeitdruck
     Ich muss mich sehr beeilen und werde dennoch nicht mit meiner Arbeit fertig.___
    Ich habe bei meiner Arbeit sehr viel auf einmal zu tun.___
    Terminvorgaben erzeugen großen Zeitdruck.___

   6.    Widersprüchliche Aufgabenziele
   Ich erhalte Aufgaben, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen.__
   7.    Einarbeitung und Fortbildung
   Ich erhalte an meiner Arbeitsstelle keine Hilfe und Unterstützung bei der Einarbeitung in neue Aufgaben. ___
   Ich habe keine Zeit für die Einarbeitung in neue Aufgaben.___
   Ich erhalte keine Fortbildungsmöglichkeiten für die Bewältigung meiner Aufgaben.___

8.    Informationsprobleme und Hindernisse
Für die Ausübung meiner Arbeit sind wichtige Informationen nicht vorhanden.___
Für die Ausübung meiner Arbeit sind wichtige Hilfsmittel nicht vorhanden.___
9.    Unterbrechungen
Ich muss die Arbeit aus unterschiedlichen Gründen häufig unterbrechen (z.B. wegen Klientenwünschen, Funktionsstörungen, Telefonaten, um Kollegen/innen zu helfen etc.).___
10.    Motorische Erschwerungen
Ich muss an meinem Arbeitsplatz eine Körperhaltung einnehmen, die mich belastet.__
11.    Zwang zu riskantem Verhalten
Ich muss bei der Arbeit Risiken eingehen, um überhaupt fertig zu werden (z.B. sich über Sicherheitsvorschriften hinwegsetzen).___
Ich muss Aufgaben erledigen, für die ich nicht geschult bin.___


  12. Ich muss Arbeiten unter ungünstigen Bedingungen verrichten, so dass ich mehr Energie, Kraft, Konzentration aufwenden muss (z.B. ungünstige Körperhaltung, schlechte Beleuchtung etc, Probleme mit dem Mobiliar und der Einrichtung des Arbeitsplatzes).___

   13. Bedeutung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
   Die Vorgesetzten weisen mich nicht auf die Einhaltung der Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz hin.___
   Ich erhalte keine Informationen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.___


  14. Emotionale Belastung
An meiner Arbeitsstelle muss ich negative Gefühle wie Ärger, Enttäuschung, Angst häufig kontrollieren. ___
An meiner Arbeitsstelle muss ich positive Gefühle häufig zeigen, wenn ich sie nicht habe.___
An meiner Arbeitsstelle gibt es Normen, wie man welche Gefühle zeigen darf, die eingehalten werden müssen.___

  15. Einfluss der Arbeit auf das Privatleben
   Die Anforderungen an meiner Arbeitsstelle stören mein Privat- und Familienleben.

16.    Eigener Einfluss auf die Arbeit
Ich habe an    meiner    Arbeitsstelle    keinen    Einfluss auf die    Arbeitsmenge.___
Ich habe an    meiner    Arbeitsstelle    keinen    Einfluss auf die    Arbeitsabläufe.___
Ich habe an    meiner    Arbeitsstelle    keinen    Einfluss auf die    Arbeitszeiten.__
17.    Abwechslung bei der Arbeit
Meine Arbeit ist durch geringe Abwechslung gekennzeichnet.___
18.    Entwicklungsmöglichkeiten
Ich habe an meiner Arbeitsstelle keine Möglichkeiten, mich weiter zu entwickeln.___
19.    Arbeitsplatzsicherheit
Ich habe den Eindruck, dass mein Arbeitsplatz unsicher ist.___
Ich habe ein zeitlich befristetes Arbeitsverhältnis.___


20.    Anerkennung
Ich bekomme keine Anerkennung für meine Arbeitsleistung.___
21.    Belastungen durch die Teamarbeit
Ich kann mich in meinem Arbeitsteam nicht auf die anderen verlassen.___
Ich kann in meinem Arbeitsteam nicht offen über Fehler und Probleme sprechen.___
In meinem Arbeitsteam gibt es belastende Konflikte.__
22.    Arbeitskomplexität
Ich habe an meiner Arbeitsstelle viele verschiedene Aufgaben zu erledigen.__
Ich habe an meiner Arbeitsstelle Probleme, den Überblick über die vielen Aufgaben zu behalten.
23.    Pausen
Ich kann die vorgeschriebenen Pausen nicht einhalten.___

24.    Arbeitszeit
Ich kann meine Arbeitszeiten nicht einhalten, weil ich zu viele Aufgaben habe.___
Ich kann meine Arbeitszeit nicht einhalten, weil es bei der Arbeit zu viele Behinderungen und Störungen gibt.___
Ich kann meine Freizeit nicht planen, weil das Arbeitsende nicht planbar ist.___

25.    Belastungsfolgen
Die derzeitige Arbeitszeitorganisation belastet mich.___
Ich arbeite bis an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit.___
Wenn ich zur Arbeit gehe, fühle ich mich nicht ausgeruht.___
Wenn ich nach einem freien Wochenende zur Arbeit gehe, fühle ich mich nicht ausgeruht.___
Meine Arbeit laugt mich so aus, dass ich gar nicht mehr zur Ruhe komme.___
Meine Arbeit ist so anstrengend, dass ich es sicher nicht mein ganzes Leben durchhalten kann.___
Mein privates und soziales Leben wird durch meine Arbeitszeit beeinträchtigt.___
Mein privates und soziales Leben wird durch meine sonstigen Arbeitsbedingungen beeinträchtigt.
Ich habe Probleme, Familie und Beruf zu vereinbaren.___
Es fällt mir schwer, nach der Arbeit abzuschalten.__
Ich habe Schlafstörungen.___
Ich fühle mich erschöpft.___

Ich habe gesundheitliche Beschwerden (Magenschmerzen, Herz-und Kreislaufbeschwerden, Rückenschmerzen, psychische Beschwerden o. ä.).___


26. Ressourcen und Sinngebung durch die Arbeit
Ich kann bei meiner Arbeit Neues dazulernen.___
Ich kann bei meiner Arbeit mein Wissen und Können voll einsetzen.
Ich kann meine Arbeit selbstständig planen und einteilen.___
Ich habe Einfluss auf die Zuteilung meiner Arbeit.___
Ich kann mich auf meine Kollegen/innen verlassen.___
Ich habe bereichernde Beziehungen zu meinen Kollegen/innen.__
Ich sehe einen Sinn in meiner Arbeit.__
Meine Arbeit macht mich stolz.___
Ich kann mich auf meine Vorgesetzten verlassen.___
Meine Ideen und Vorschläge werden wertgeschätzt.___
Meine Arbeit ist ein wichtiger Teil meines Lebens.__
Ich freue mich auf meine Arbeit.__

27. Arbeitszufriedenheit
   Wenn Sie Ihre Arbeitssituation insgesamt betrachten, wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit insgesamt unter Berücksichtigung aller Umstände? (Kreuzen Sie bitte die passende Kategorie an)
   ______


Was tun mit den Ergebnissen?
Lassen Sie sich etwas Zeit. Legen Sie den Fragebogen ein paar Stunden zur Seite. Schauen Sie sich dann die Kategorien und Aussagen an, wo Sie eine 4 oder 5 vergeben haben (bei den Kategorien 1 bis 24). Vergegenwärtigen Sie sich jeweils die konkrete Belastung bei Ihrer Arbeit, die durch die jeweilige Aussage im Fragebogen beschrieben wird.


Nehmen wir als Beispiel „Ich kann die vorgeschriebenen Pausen nicht einhalten". Analysieren Sie die Ursachen für diese Belastung: Können Sie selbst etwas tun, um Sie zu beseitigen? Brauchen Sie dafür Unterstützung durch Kollegen/innen, Vorgesetzte, den Arbeitgeber, die Mitarbeitervertretung (MAV)? Wie könnte eine praktikable Lösung aussehen? Was muss alles geändert werden, damit Sie die vorgeschriebenen und Ihrem Gesundheitsschutz dienenden Pausen einhalten können?


Gehen Sie so bei allen Aussagen vor, bei denen Sie eine 4 oder 5 vergeben haben. Machen Sie sich einen Plan, die Veränderungen durchzuführen, die in Ihrer Macht stehen und beginnen Sie damit, Schritt für Schritt diese Belastungen in Ihrem Arbeitsalltag zu verringern.


Bitten Sie die Kolleginnen und Kollegen um Hilfe und Unterstützung, wo Sie deren Hilfe benötigen, um eine Belastung verringern zu können. Machen Sie dasselbe mit den Vorgesetzten. Wenden Sie sich an die MAV, wenn Sie Belastungen, die Sie stark beeinträchtigen, auf diesem Weg nicht verringern können.
Bei der Kategorie 26 (Ressourcen) bedeuten Werte von 1 und 2, dass Sie die Ressource im Arbeitsalltag bei sich als vorhanden sehen. Reichen Ihre Ressourcen, um die beschriebenen Belastungen bewältigen zu können? Können die Ressourcen helfen, Unterstützung für konkrete Belastungsreduktionen zu erhalten?
Zur Arbeitszufriedenheit (Kategorie 27): Wenn Sie einen Wert 3 oder 4 angekreuzt haben, fragen Sie sich bitte: Was könnte dazu beitragen, dass ich zufriedener bin. Welche der von mir mit 4 und 5 bewerteten Aussagen zu Belastungen in den Kategorien 1 bis 24 würden durch eine Verringerung oder gar Beseitigung besonders viel dazu beitragen, dass meine umfassende Arbeitszufriedenheit größer wird? Was kann ich selbst dazu beitragen. Wozu benötige ich Hilfe?
Beispiel: Wenn ich unter einem Mangel an Anerkennung leide, dann kann ich selbst vielleicht was dagegen tun. Vor allem aber müssten Kollegen/innen und Vorgesetzte sensibilisiert werden.


Allgemein gilt:
Je mehr Aussagen der Kategorien 1 bis 24 Skalenwerte von 4 oder 5 haben, desto vielfältiger sind die Belastungen, denen Sie ausgesetzt sind und umso wichtiger ist die erfolgreiche Beseitigung wenigstens einiger dieser Belastungen. Je mehr Ressourcen Sie durch die Arbeit haben, desto besser können Sie auch Belastungen verarbeiten (Kategorie 26).


Die Kategorie 25 (Belastungsfolgen) soll Ihnen selbst vor Augen führen, wie ausgeprägt die psychischen Belastungen sich auf Ihr Wohlergehen und Ihre Gesundheit auswirken. Je mehr Belastungsfolgen Sie mit 4 oder 5 bewerten, desto dringlicher ist unter gesundheitlichen Gesichtspunkten, dass Sie wenigstens einen Teil der psychischen Belastungen reduzieren können.
Scheuen Sie sich nicht, auch mit dem Arzt/der Ärztin Ihres Vertrauens zu sprechen oder/und den arbeitsmedizinischen Dienst des Arbeitgebers zu kontaktieren.


Die Kategorie 27 (Arbeitszufriedenheit) erfasst eine globale emotionale Grundhaltung zu der eigenen Arbeit,
die mit Vielem zu tun haben kann. Im Rahmen dieses Fragebogens
ist wichtig, sich zu fragen: Kann die Beseitigung
von Belastungen helfen, die Arbeitszufriedenheit,
 die ja auch ein wichtiger Teil der Lebenszufriedenheit ist,
zu verbessern?
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Reduzierung Ihrer individuellen Belastungsfaktoren!
 

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